Du willst gerne in Aktien und ETF investieren, weißt allerdings nicht, welcher Broker dafür der richtige ist? Deine Hausbank ist einfach zu kompliziert und zu teuer? Dafür gibt es eine große Auswahl an online Brokern, die dir das Leben erleichtern.
Was ist überhaupt wichtig bei einem Broker? In erster Linie sind das geringe Kosten. Der berühmte Spruch “Hin und her macht Taschen leer” stimmt nämlich wirklich. Je nach Broker, mehr oder weniger. Während man bei einigen Banken noch 5-10€ pro Trade “Grundgebühr” sowie 2,5-5% “Ausgabeaufschlag” auf seinen Aktienkauf oder Verkauf zahlt, gibt es bereits online Broker die Aktien und Sparpläne für einen Euro oder sogar kostenlos anbieten. Wo sind die Unterschiede? Vor allem: Wo sind die Einschränkungen bei solchen günstigen Angeboten?
Ein Beispiel für einen sehr günstigen und bereits recht bekannten Broker ist Traderepublic – der korrekte Firmenname lautet: “Traderepublic Bank GmbH” und hat seinen sitz in Deutschland. Das ist schonmal gut – somit ist es was die Zusatzangebote angeht auch vollständig auf deutsche Staatsbürger bzw. in Deutschland Steuerpflichtige ausgelegt.
Die Kosten für einen Aktienkauf sind bei Traderepublic sehr gering. Für nur einen Euro pro Trade (Kauf oder Verkauf) kann man hier handeln. Sparpläne auf ETF sind bei der Erstellung und Ausführung sogar kostenlos. Das ist gerade für Einsteiger bzw. Anleger, die mit kleineren Summen investieren möchten sehr positiv.
Vor allem für Personen, die keine Lust auf eine aufwendige Steuerklärung haben, wird hier ein guter Service angeboten. Wenn der erteilte Freistellungsauftrag für das Jahr ausgeschöpft ist, werden Steuern automatisch von den Erträgen (Dividenden oder realisierte Kursgewinne) abgezogen. Realisiert man nun einen Verlust werden die zuvor abgezogenen Steuern in korrekter Höhe wieder gutgeschrieben.
Der extrem günstige Preis zieht jedoch auch Einschränkungen mit sich. So ist die Auswahl an Aktien und ETFs etwas beschränkt. Mir persönlich ist häufiger aufgefallen, dass ich hier eine Aktie gesucht, jedoch nicht gefunden habe.
Des Weiteren sind auch die Handelsplätze stark beschränkt. Streng genommen gibt es nur einen: Lang&Schwarz. Das ist grundsätzlich nicht schlecht, hat jedoch einen Nachteil:
Diese Börse bestimmt den Preis. Manchmal unterscheiden sich die Preise von Aktien an den Börsenplätzen. Der Grund dafür ist schlicht Angebot und Nachfrage. Wenn das Angebot (Verkäufe) gerade an der Börse Stuttgart höher ist, ist hier der Preis geringer als z.B. an der Börse Frankfurt, an der gerade viele Leute diese Aktie kaufen wollen. – Bist du also nur auf Lang&Schwarz beschränkt, musst du auch deren Preise akzeptieren.
In der Regel macht das nichts aus. Vor allem wenn du in kleineren Summen bzw. eine kleinere Anzahl an Aktien kaufst, ist das kein Problem. Wenn sich jedoch der Preis einer Aktie zwischen Lang&Schwarz und einer anderen Börse um z.B. 20 Cent unterscheidet und du kaufst 100 Aktien, sind das auch mal eben 20€ – Um an dieses Niveau zu kommen, musst du jedoch in der Regel größere Summen investieren.
Man hat bei Traderepublic ein eigenes Verrechnungskonto mit eigener IBAN. Überweisungen in beide Richtungen dauern ca. 1-3 Werktage.
Zuletzt habe ich für mich persönlich noch einen weiteren Nachteil entdeckt, den vermutlich nur wenige mit mir teilen werden. Der Broker kann aktuell nur von Smartphone aus bedient werden. Es gibt keine Webseite, über die man Zugriff auf sein Depot hat – alles passiert innerhalb der App. Zwecks eines größeren Bildschirmes und damit mehr Übersicht wäre es für mich wünschenswert, die Ansicht meines TR-Depots auch auf dem PC zu bekommen. Ich übertrage zwar einmal im Monat meine Transaktionen in “Portfolio Performance” auf dem Notebook, allerdings muss ich dann immer mein Handy daneben entsperrt haben um die Zahlen zu entnehmen. Das ist etwas lästig.
Fazit zu Traderepublic:
Günstiger online Broker mit guter, jedoch eingeschränkter Auswahl. Toller Steuer-Service und einfache Handhabung. Für Einsteiger und Kleininvestoren wunderbar geeignet.
Ein weiteres Beispiel für einen Onlinebroker ist die Comdirect Bank. Da ich selbst dort Bank-Kunde bin, habe ich auch ein Depot dort eröffnet. Der Vorteil ist, ich brauche dann kein weiteres Verrechnungskonto. Alle Kosten werden von meinem ohnehin vorhandenen Girokonto abgebucht, sowie meine Verkäufe und Dividenden von meinem Girokonto gutgeschrieben. Auch hier hat man den Vorteil, dass die Abgeltungssteuer automatisch berücksichtigt wird. Mann kann einen Freistellungsauftrag erteilen, sobald man diesen Überschreitet wird die Steuer automatisch fällig. Man hat also keinerlei Aufwände, sofern man die Freistellungsaufträge korrekt angegeben hat.
Ein weiterer Vorteil an diesem Broker ist die großzügige Auswahl an Börsenplätzen. Man kann nicht zwischen einigen deutschen Börsen (Frankfurt, Stuttgart, Lang&Schwarz, Tradegate, Xetra, etc.) sondern auch einigen ausländischen Handelsplätzen wählen (NYSE, London, etc.). Das hat nicht nur Vorteile in Bezug auf die Preise, sondern auch auf die größere Auswahl. Einige Aktien sind seit ca. Mai 2015 nicht mehr über Clearstream und damit an deutschen Börsen handelbar. Eine davon war auch in meinem Traderepublic Depot. Mittlerweile habe ich diese Aktie einfach zur Comdirekt umziehen lassen und kann sie dort einfach an der TSX oder NYSE handeln (zu den jeweiligen Öffnungszeiten).
Nun aber zum wichtigsten Punkt: Der Preis.
Dieser unterscheidet sich stark je nach Börse und Herkunftsland des Unternehmens. Wird die Aktie über Clearstream gehandelt, wird dafür eine Gebühr fällig. Außerdem kommen zusätzlich zu den 3,90€ Tradegebühr bei der Comdirekt noch börsenplatzabhängige Entgelte dazu. Wenn man auf Tradegate oder LSX handelt, kommt man bei Käufen oft mit den 3,90€ hin – verkaufe sind hingegen teurer (aber in meinem Fall noch in weiter Ferne). Handle ich jedoch eine US-Amerikanische Aktie an der Börse Frankfurt, bin ich bei der Comdirekt auch gut und gerne mal an die 10€ los. Wichtig ist also hierbei: bei jedem Kauf nicht nur den jeweiligen Aktienpreis an den verschiedenen Börsen, sondern auch Börsenplatzentgelte beachten. Ihr könnt euch vor dem Bestätigen eines jeden Kaufs immer die Kostenübersicht dazu ansehen.
Fazit zu Comdirekt (als Broker):
Riesige Auswahl, fast schon die Qual der Wahl – in allen Belangen. Guter Service und Übersichtlich gestaltet. Hier kann man die Trades und das Depot sowohl am PC als auch auf Handy oder Tablet verwalten. Die Kosten sind deutlich höher als z.B. bei Traderepublic, allerdings im Vergleich zu ähnlich großen und hochwertigen Brokern angemessen.
Weitere Broker, die ich mir in naher Zukunft genauer ansehen werde: Degiro und Consors. Dazu werde ich mehr sagen, sobald ich mir die Möglichkeiten und Kosten angeschaut habe – Die Anträge habe ich bereits verschickt.
Warum habe ich nun genau die beiden Broker Traderepublic und Comdirect genauer beschrieben? Weil ich dort selber meine Depot-Strategie fahre.
Für absolut langfristige Buy-and-hold Investments, die ich nicht nur 5 oder 10, sondern ggf. auch 20-40 Jahre halten möchte, kaufe ich grundsätzlich bei der Comdirekt. Auch wenn ich größere Positionen an Dividendenaktien auf einmal kaufe (ab 1000-1500€) die ich länger halten möchte, kaufe ich es dort. Ich nenne das mein “finanzielle Freiheit Depot” oder “Altersvorsorge Depot”.
Kurz- bis Mittelfristige Käufe, oder kleinere Käufe sowie kleinere Spekulationen tätige ich bei Traderepublic. Dort profitiere ich einfach immens von den extrem niedrigen und vor allem gleichbleibenden Kosten. Hier muss man kein schlechtes Gewissen haben, wenn man auch mal nur für 50 oder 100€ Aktien kauft. Außerdem sind die Sparpläne hier kostenlos. Hier bespanne ich z.B. monatlich meinen MSCI World sowie MSCI World Quality Dividend.
Mehr zu meinem Depot findet ihr hier: Mein Depot
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