Bye Bye Booking – See you soon!
Ich habe mich entschieden meine große Position bei Booking.com zu verkaufen. Warum?
Für viele scheint die Corona-Krise überstanden, für viele kommt bald die zweite “Welle”, andere denken es wird nie wieder so wie es war. Ich sehe den Reise-Sektor daher relativ risikoreich. Ich habe mich selber häufiger mit der Situation auseinandergesetzt – weniger als Aktionär, mehr als Mensch, der selbst gern wieder in Urlaub möchte. Da ich nebenberuflich auch DJ für Hochzeiten bin, bekomme ich auch öfter mit, wohin die Flitterwochen so gehen. Da ist nicht mehr viel mit schönen, sonnigen Inseln oder Stränden – es bleibt meistens innerhalb Deutschlands. Die Leute sind noch eingeschüchtert und verängstigt. Ich selber möchte nochmal nach New York. Allerdings würde mir das dort mit Mundschutz keinen Spaß machen – die Einschränkungen sind mir für so einen kostspieligen Urlaub generell noch zu groß. Da zuletzt erneut von Fällen gesprochen wurde, bei denen die Antikörper bereits verschwinden, habe ich auch Zweifel an einem wirksamen Impfstoff. Ich will damit nicht sagen, dass es nie einen Impfstoff geben und wir alle sterben werden. Ich denke eher, dass wir noch eine Weile mit Einschränkungen leben müssen und eine Corona-Impfung sowas wie eine Grippe-Impfung wird – jedes Jahr aufs neue. Ich bin kein Mediziner oder gar Wahrsager – mein gesunder Menschenverstand sagt mir jedoch: Wir sind noch lange nicht am Ziel.
Trotz meiner Bedenken hat Booking Holdings sich extrem erholt. Wir sind schon fast wieder auf Prä-Corona Niveau – zumindest was den Kurs angeht. Was die Umsätze angeht, kann ich mir das nicht vorstellen, daher denke ich, dass gemessen an der aktuellen Lage hier eine Überbewertung vorliegt. Es ist schon nahezu vollständig eingepreist, dass Corona bald vorbei und Reisen wieder problemlos stattfinden können. Allerdings sind es nicht nur die oben genannten Gründe, weshalb ich da vorsichtig bin. Viele Menschen haben wegen Corona ihren Job oder Teil der Einnahmen verloren und haben schlichtweg aktuell kein Geld, um es in einen teuren Urlaub zu investieren. Ich gehe daher davon aus, dass der Kurs sich bald nochmal nach unten korrigieren wird. Wenn ich falsch liege ist das schade (für mich), da ich das Unternehmen langfristig für einen guten Invest halte. Aktuell ist es für mich zu teuer, weshalb ich zunächst meinen Gewinn von 29,6% mitgenommen habe. Damit ich nicht ganz den langfristigen Invest an Booking verliere, habe ich es in meinen Sparplan aufgenommen. Sollte die Aktie allerdings nochmal unter 1400€ fallen, werde ich ohne zu Zögern sofort nachkaufen.
Da ich wie gesagt aktuell die Reisebranche zu Risikoreich sehe, habe ich auch TUI und Ryanair komplett verkauft. Fraport werde ich allerdings weiterhin halten, da ich hier kein großes Risiko sehe und eine Erholung in meinen Augen sehr wahrscheinlich kommen muss. Außerdem bin ich im spanischen Pendant dazu eingestiegen – Aena. Auch mit einer kleinen Position möchte ich auf in meinen Augen sicherere Weise von den Corona-Lockerungen und reisewütigen Menschen profitieren.
Zu meinem Verkauf von Apple habe ich bereits einen eigenen Beitrag geschrieben. Außerdem habe ich (als kleine Wette) Uber gekauft. Meine Sparpläne auf ETF sind natürlich weiter gelaufen, sowie meine Aktiensparpläne habe ich durchlaufen lassen und weiter angepasst.
Wie sieht mein Depot also nun aus?
Was habe ist also im Detail passiert?
Käufe
- Realty Income (Sparplan)
- Anheuser-Busch INBEV (Sparplan)
- McDonalds (Sparplan)
- Unilever (Sparplan)
- Diverse ETF’s (Sparplan)
- Fraport (Sparplan)
- AENA (Kauf)
- Johnson+Johnson (Nachkauf)
Verkäufe (Gewinne vor Steuerabzug)
- Alibaba (leider zu früh) +7,44%
- Ryanair +38,51%
- TUI +18,54%
- Booking Holdings +29,52%
- Facebook +24,66%
- Apple +75,44%
Dividenden
- Apple
- Realty Income
- iShares Dev. Market Property Yield
Ich konnte also mein Depot diesen Monat etwas konsolidieren. Damit muss ich weiter machen. Langfristig möchte ich die Zahl der ETFs verringern, während die Zahl der Aktien nur leicht steigt. Außerdem möchte ich keine Positionen langfristig aus meinem Depot verbannen und hauptsächlich Positionen >3% halten.
Dies ist keine Anlageberatung – lediglich meine Depotübersicht und meine Gründe dafür.