Was ist eigentlich Dividende? Warum schütten nur manche Unternehmen diese aus – und ist das gut oder schlecht?
Über den Daumen gepeilt ca. 60% aller internationalen Unternehmen zahlen mehr oder minder eine Dividende aus. Was ist jedoch eigentlich Dividende?
Die Dividende ist ein Anteil der Unternehmensgewinne, die an die Aktionäre ausgeschüttet wird. Es wird dabei jedes Jahr auf der Hauptversammlung ein Betrag festgelegt, welcher insgesamt ausgeschüttet werden soll. Dies wird geteilt durch die Anzahl aller Aktien – somit erhält man je Aktie einen gewissen Betrag. Dieser Betrag kann entweder einmal im Jahr oder auch auf das Jahr verteilt ausgeschüttet werden. So gibt es einige US-Unternehmen, die ihre Dividende z.B. Quartalsweise ausschütten bzw. auf die Quartale verteilen. Es kann jedoch auch Monatliche Dividendenausschüttungen geben: Das ist z.B. bei Realty Income der Fall. Hier wird, da auch die Mieten monatlich eintrudeln, die Dividende Monat für Monat gezahlt.
Ist das Ausschütten einer Dividende nun gut oder schlecht?
Grundsätzlich sagt die Dividendenausschüttung wenig über ein Unternehmen aus. Es gibt z.B. Unternehmen die vollständig auf eine Dividende verzichten und das überschüssige Geld dann in Form von Aktienrückkäufen investieren. Damit wird die Zahl der ausstehenden Aktien reduziert – bei gleichbleibender Nachfrage steigt also der Preis/Kurs der Aktie.
Mir persönlich sind Dividendenaktien in diesem Fall lieber, da ich dann bereits realisierte Gewinne habe, die ich auch bei Bedarf wieder reinvestieren kann. – Das ist aber nur mein persönliches Empfinden. Jeder muss mit seiner Geldanlage selber gut schlafen können.
Schlecht ist eine Dividende jedoch dann, wenn Sie nicht mehr aus den Gewinnen bezahlt wird. Übersteigt die Dividendenzahlung die Gewinne des Unternehmen, wird es aus “der Substanz” bezahlt, oder gar Schulden dafür aufgenommen. Das ist definitiv langfristig nicht gut für das Unternehmen. Außerdem kann auch eine Ausschüttungsquote zu hoch sein. Man nimmt in der Regel eine Grenze von 80% – ist es darunter, ist oft alles in Ordnung. Über 80% Dividendenausschüttung von den Gewinnen ist jedoch oft kontraproduktiv, da weniger Geld in das Wachstum des Unternehmens investiert wird. Dies bedeutet weiterhin, dass das Unternehmen geringere Wachstumschancen hat und damit das Dividenden- und auch Kurswachstum meist nur eingeschränkt möglich ist. Man sollte also grundsätzlich bei Dividendenaktien die Ausschüttungsquote vom Gewinn im Auge behalten. Ist diese zu hoch, geht das zu Lasten des Wachstums.
Eine Dividende ist also weder grundsätzlich gut noch schlecht. Es muss zu dem Unternehmen und dessen Kennzahlen passen. Auch bei extremen Wachstumsunternehmen kann eine Dividende ausgeschüttet werden, oft jedoch sehr gering. Es ist jedoch auch nicht selten, dass hierbei keine Dividende ausgeschüttet wird. Jegliche Gewinne werden in das Wachstum des Unternehmens investiert. Unternehmen die bisher jedoch nicht profitabel geworden sind, sollten definitiv keine Dividenden ausschütten. Außerdem sollte die Ausschüttungsquote nicht über 80% liegen.
Ob es Sinn macht oder nicht, auf Dividenden-Unternehmen zu setzen, muss jeder für sich selbst wissen. Ein gewisser Anteil kann allerdings nicht schaden, wenn man wie immer auf qualitativ Hochwertige und stabile Unternehmen setzt, die langfristig erfolgreich bleiben werden.
Ich persönlich setze in meinem “finanzielle Freiheit” Depot sehr stark auf Dividendenzahler, da ich diese später als passives Einkommen nutzen möchte. Mein Ziel ist es, zumindest Teilweise davon leben zu können. Daher macht es sinn die Ausschüttungen aktuell zu reinvestieren und später für den Konsum zu nutzen, wenn ich mein Ziel – die richtige Summe an passivem Einkommen – erreicht habe.