Aufgrund der aktuell explodierenden Kurse möchte ich euch etwas zu meiner Depotperformance erzählen. Anbei zunächst die grafische Darstellung aus PortfolioPerformance.

Wie du weißt habe ich zwei Depots – eines bei Traderepublic und eines bei der Comdirect. Da die Comdirekt auch meine Hausbank ist, war dieses Depot zuerst da. Traderepublic habe ich erst im Januar 2020 eröffnet, sodass hier die Performance nicht weiter zurückreicht.
Bei der comdirect habe ich mein „finanzielle Freiheit“ Depot, bei dem ich abgesehen von einem ETF und der Apple-Aktien kurz vor dem Split noch nichts verkauft habe. Hier plane ich langfristig und nehme nur Unternehmen auf, die ich mindestens 5, besser jedoch 10 oder mehr Jahre halten möchte.
Bei Traderepublic nutze ich die extrem günstigen Ordergebühren (bitte beachtet jedoch die Spreads) um ein bisschen zu spekulieren. Hier habe ich mein „Spaß-Depot“ bei dem ich auch versuche mit Timing und etwas risikoreicheren Aktien den Markt zu schlagen.
Dies ist mir, wie du sehen kannst, nicht gelungen. Mit meinem finanzielle Freiheit Depot, welches Q2 2020 kurz gleichauf mit dem von Traderepublic war, habe ich eine bessere Performance erzielt, als mit meinem „Spekulations-Depot“.
Diese Tatsache zeigt, dass man mit ausgewählten und qualitativ hochwertigen Unternehmen langfristig eine bessere Rendite erzielen kann, als ein Spekulant. Ich kann natürlich nicht die Zukunft vorhersagen, doch finde ich dies ist ein perfektes Beispiel für den Vergleich zwischen Investieren und Spekulieren. Ich habe, wie man in Q3 erkennen kann, teilweise wichtige Börsentage verpasst, da ich mit der Spekulation einen Teilverkauf getätigt habe, dass die Märkte sinken. Natürlich hatte ich ab und zu mal glück, doch wird in meinen Augen der langfristige Investor erfolgreicher sein.
Selbst wenn man als langfristiger Investor etwas weniger Rendite macht, als ein glücklicher Spekulant in seinen besten Zeiten, wird man sicherlich besser schlafen können. Man muss lernen, harte Zeiten auszuhalten. Wenn Kurse fallen, kann das Stress bedeuten. Diesen Schuh darf man sich jedoch nicht anziehen. Wenn du dir vorher das Unternehmen angeschaut hast, und von dessen Fortbestand und Wachstum überzeugt bist, wie in meinem Fall z.B. „Royal Dutch Shell“, darfst du einfach nicht in Panik geraten. Erinnere dich zurück daran, warum du dich für genau diese Unternehmen entschieden hast. Kurzfristig kann der Markt auch unrecht haben.
Ich möchte dir hier die für mich nervenaufreibensten Positionen darstellen, bei denen am Ende doch alles gut wurde (zumindest aktuell, ich habe keine Glaskugel).

Mir ist bewusst, dass hierbei Sixt und Shell noch im Minus sind, wenn man die letzten 9 Monate betrachtet – doch durch Nachkäufe in den richtig schlechten Zeiten, konnte ich diese Positionen ins Positive heben.
Fraport hat mir weniger sorgen bereitet, da der immense Burggraben uns schützt. Anheuser Busch war auch noch recht entspannt, hat aber dank der aktuellen News gut zugelegt.
Richtig nervös gemacht haben mich Shell und Sixt. Auch wenn ich bei beiden Unternehmen vom Geschäftsmodell und der Unternehmenspolitik sowie der Umstrukturierung überzeugt bin, war ich immer nervöser, weil ich dachte „Irgendwann muss es doch mal wieder bergauf gehen“ und das irgendwie nicht passierte. Ich hatte den Zeithorizont kürzer eingeschätzt. Das passiert – niemand konnte sagen, wie lange es dauert bis wir bzgl. der Corona-Pandemie mal gute Nachrichten bekommen.
Zusätzlich möchte ich dir damit auf den Weg geben, dass es wichtig ist, im Bärenmarkt, also bei fallenden Kursen nachzukaufen. Wenn es so richtig Bergab geht, kaufe nach – jedoch in kleinen Teilen. Es könnte sein, dass es noch tiefer geht, dann ärgerst du dich nachher, wenn du alles auf einmal investiert hast. Ein gewisser Cashbestand ist wichtig, um genau das zu leisten. Je länger die Märkte nur die Richtung bergauf kennen, desto größer wird mein Cashbestand.