Softbank Kurzanalyse

Was macht eigentlich das Japanische Unternehmen Softbank? Die Frage habe ich mir gestellt, als ich von einigen anderen Finfluencern von diesem Unternehmen gehört habe. Ich habe dazu einige Tage ausführlich recherchiert und mir ein eigenes Bild von dem Unternehmen gemacht. Dazu habe ich sowohl auf Content von „Unternehmensfremden“ als auch von Softbank selbst zurückgegriffen. Allen Vorweg die Geschäftsberichte der letzten Jahre sowie die Informationen in den Investor Relations.
Hier meine gesamten Analyseergebnisse zu schildern würde den Rahmen sprengen – ein Unternehmen wie Softbank ist dafür zu komplex. Dennoch möchte ich euch möglichst kurz und knapp meine Ergebnisse und auch meine Meinung/Erwartung zu dem Unternehmen schildern.

Softbank ist keine typische Bank, die Kredite an Privatleute gibt, bei denen du dein Girokonto oder dein Depot eröffnest. Softbank ist in meinen Augen hauptsächlich eine Investment-Firma, gleichwohl jedoch auch Telekommunikation und Medienkonzern mit weitreichenden anderen Sparten bzw. Investitionen.
Du kannst dir Softbank also nahezu vorstellen wie einen aktiv gemanagten Fonds, bei dem zusätzlich die Firma selber auch mit im Fonds ist. Zu den größten Beteiligungen gehören z.B. Alibaba und ARM. Zu diesen und weiteren Beteiligungen gehört auch der Softbank Vision Fund zu den Investitionen. Hiermit investiert Softbank hauptsächlich in Startups und ist damit Venture-Capital Geber. Bei solchen Startups ist natürlich auch das Risiko sehr hoch für einen Totalverlust, andererseits sind die potenziellen Gewinne auch sehr groß, wenn eines oder mehrere der Startups sich zu einem großen Konzern entwickeln, an die Börse gehen und anschließend ihren Wert vervielfachen. Sowas hat es in der Vergangenheit bereits gegeben. Bereits einige der von Softbank finanzierten Startups hatten bereits ihren IPO. Natürlich sind auch immer wieder hohe Verluste zu verzeichnen. Das Chance-Risiko Verhältnis halte ich persönlich dennoch für ausgewogen.

Was mir an Softbank bzw. deren CEO sehr gefällt, ist die langfristige Denkweise. CEO Masatoshi Son möchte Beteiligungen immer so lange wie möglich aufrechterhalten. Außerdem liegt der Grundsatz darin, langfristig von dem neuen Zeitalter des digitalen Goldes, der „Daten“, zu profitieren. Die Technologie Affinität ist sehr groß. Das zeigt sich natürlich auch an der extrem starken Beteiligung an Alibaba.

Beteiligungen pro Aktie – Quelle: Softbank, 01.12.2020

Hier steckt also in der Aktie relativ viel Value – also tatsächliche Beteiligungen an Unternehmen. Zieht man davon die Schulden ab, kommt man nach der Rechnung von Softbank selbst auf eine Unterbewertung.

Value pro Aktie – Quelle: Softbank, 01.12.2020

Natürlich ist das im Sinne des Unternehmens hier sehr positiv ausgefallen. Den SFV würde ich z.B. raus nehmen, da hierbei Startups berücksichtig werden, die in meinen Augen im jetzigen Stadium noch garnicht realistisch bepreist werden können. Es könnte sein, dass die Unternehmen und damit die Beteiligungen sich damit in Luft auflösen. Daher sehe ich das nicht als wirklichen „Gegenwert“.

Aufgrund der langfristigen Schulden und der teilweise höheren Kreditzinsen die für diese Art an Risikokapital anfallen, sowie die Beteiligung an einigen Firmen und Startups deren Wert ich nicht realistisch bepreisen bzw. einschätzen kann, halte ich Softbank an der Börse für relativ fair bewertet. Dennoch sehe ich eine große Chance aus der wir als Anleger profitieren könnten. Entwickelt sich eines oder mehrere der Startups in die Softbank hier sehr breit gestreut investiert zu einem revolutionären Unternehmen – ein „neues Google, Amazon oder Apple“, würde auch Softbank und damit wir Anleger davon massiv profitieren. Ich sehe hier langfristig die Chance von der Expertise im Bereich Startups und damit auch kleinen Unternehmen vor allem im Asiatischen Markt zu profitieren. Ich denke wir sind uns alle einig, dass die Asiatische Markt generell noch große Chancen bietet und irgendwann mit großem Abstand die Weltwirtschaft dominieren könnte.

Softbank ist allerdings nicht nur in Asien unterwegs. Durch die Fusion des Mobilfunkanbieter Sprint in den USA mit T-Mobile US hat Softbank auch an T-Mobile einige Anteile. Dazu kommen diverse andere Beteiligungen weltweit.
Grundsätzlich habe ich die größten Beteiligungen ebenfalls grob analysiert und bin auch bei diesen Unternehmen von der Strategie und dem Wachstum überzeugt.
Außerdem passt Softbank auch gut in meine langfristige Planung, von dem Depot irgendwann zu leben, da man auch hier Dividenden auszahlt. Zwar waren es zuletzt „nur“ ca. 0,7% – allerdings ist das beachtlich in Zeiten der Corona-Pandemie, da andere Unternehmen deshalb die Dividenden streichen mussten. 2019 lag die Dividende bei ca. 0,75%.

Softbank Investor Briefing Presentation FY2020 – Quelle: Softbank

Ich sehe insgesamt Softbank als interessantes Investment, bei der man von der Venture Capital Expertise und den anderen Beteiligungen profitieren kann. Natürlich ergibt sich hier ein nicht unerhebliches Risiko, vor allem durch hohe Schulden und Zinszahlungen. Für mich ist es deshalb ein Kandidat für meinen Sparplan. Ich werde mit der Mindestsumme einsteigen und es eine weile besparen. Ich werde das Unternehmen weiter im Auge behalten – außerdem auch den Kurs. Sollte es ohne für mich gravierende Begründung oder Gefahr zu Kursrücksetzern von 10-15% kommen, werde ich mit 0,5-1% meines Depotwertes einsteigen.

Dies ist keine Anlageberatung, sondern lediglich die Darlegung meiner Meinung bzw. die Begründungen und Informationen zu meinen persönlichen Entscheidungen. Ich bin nicht haftbar für deine Anlageentscheidungen. Bitte mach dir selbst ein Bild zu dem Unternehmen und entscheide selbst, ob es für dich ein Investment wert ist.