In den letzten Tagen erleben wir tatsächlich eine Marktphase in der es mal nicht nur nach oben geht. Einige Werte, auch in meinem Depot sind um einige Prozent nach unten korrigiert. Doch woran liegt das?
Zwar ist der Mai der Monat der Hauptversammlungen und Dividenden, vor allem in Deutschland, der auch dieses Jahr in vielen Unternehmen mit positiven Nachrichten einher ging. Doch insgesamt bewegen sich die Indexe nach unten, sowie viele Aktien. Das liegt natürlich zum einen daran, dass in manchen Unternehmen die Umsatz und Gewinnziele nicht erreicht wurden, das ist jedoch eher der seltenere Fall. Viel häufiger hört man gute Nachrichten. Da ist es doch Merkwürdig, dass der gesamte Markt nach unten korrigiert.
Der Grund für die Korrektur ist zum großen Teil die Geldmenge. Es wird neuerdings weniger neues Geld gedruckt, da z.B. in den USA die Inflation zu hoch ist. Man war über das eigentliche Ziel hinaus geschossen, und hat daher beschlossen weniger neues Geld in Umlauf zu bringen.
Ich muss dazu allerdings noch erwähnen, dass einige Werte und auch Indexe historisch sehr hoch bewertet waren und größtenteils noch sind. Ich will nicht behaupten, die Börse hätte sich von der Realität abgekoppelt. Das wäre falsch, denn die Börse bzw. die Anleger denken nicht nur an aktuelle, sondern auch an zukünftige Gewinne. Hier kann und muss man auch mal viele Jahre in die Zukunft denken. Auch wenn es grade in einigen Wirtschaftszweigen relativ schlecht aussieht, werden diese sich möglicherweise langfristig gut erholen. So kann man die Bewertungen auch rechtfertigen.
Dennoch befinden wir uns schon länger in einer Phase der Euphorie. Die rasante Erholung nach dem “Corona-Crash” war für mich besonders eindrucksvoll. Ich warte schon länger darauf, dass wir auch mal wieder sinkende Kurse sehen.
Verkaufen werde ich trotzdem nicht – zumindest nicht ohne triftigen Grund. Meine Sparpläne laufen weiter, aktuell sogar recht agressiv, da ich die Gewichtung einiger kleinerer Positionen etwas erhöhen will, mir ein einmaliger Kauf zu einem Zeitpunkt hier als falsch erschien. Genau aufgrund der Marktlage habe ich mich vor kurzem dazu entschlossen keine größeren Käufe zu tätigen, sondern die gleichen Summen über Sparpläne zu investieren – gestreckt über mindestens 6 Monate. Das hat den Vorteil, dass ich gerade jetzt von der leichten Korrektur profitiere, da meine Einkaufskurse deutlich niedriger sind als noch im letzten Monat. Ich hoffe daher, dass die Korrektur noch ein wenig andauert, damit ich mit meiner Strategie recht behalte.
Ich möche euch damit weiterhin raten: Lasst euch nicht zu nervös machen. Natürlich kann es sein, dass nun die Korrektur einige Monate oder sogar ein Jahr oder länger anhält. Klar, kann auch der “große Crash” folgen und unsere Depots machen mal die 50% Biege. Bewahrt bitte trotzdem die Ruhe. Trefft weiterhin rationale Entscheidungen und denkt genau drüber nach, ob es Sinn macht zu verkaufen, oder lieber nachzukaufen.
Wenn z.B. Aktie XY nun die 50% Biege macht, weil der ganze Markt nach unten crasht, sich aber fundamental am Unternehmen rein garnichts geändert hat – Dividende, Gewinn, Umsatz, etc. bleibt komplett gleich – dann halbiert sich damit das KGV und es verdoppelt sich die Dividendenrendite. Für mich wäre es, sofern die Zukunft des Unternehmens nicht düster aussieht, der richtige Zeitpunkt zum investieren.
Natürlich ist das hier keine Anlageberatung oder Empfehlung – aber ich hoffe, du hälst meine Worte im Hinterkopf. Nervösität ist eine schlechte Eigenschaft, wenn es um das langfristige Investieren an der Börse geht.
Ich für meinen Teil werde mich freuen, wenn die Börse nun eine längere Phase der Stagnation oder gar Korrektur aufzeigt. So können meine Sparpläne zu günstigen KGVs einkaufen und ich erhalte langfristig höhere Dividenden, gemessen an meinem Kaufkurs.