Inflation

Hier gehe ich mit euch auf die (für mich) vier wichtigsten Fragen zum Thema Inflation ein.
Was ist Inflation? Woraus und warum entsteht Inflation? Wie hoch ist die Inflation wirklich? Was bedeutet das für MICH?

Was ist Inflation?

Inflation kommt aus dem lateinischen und steht für Inflatio: “Anschwellen” oder “Aufblähen”. Ich stelle hier eine Enge Verwandtschaft zum Wort Flatulenzen fest. – Das kennst du bestimmt schon.

Inflation bedeutet eine dauerhafte und regelmäßige Erhöhung des Preisniveaus bzw. der Preise für Waren und Dienstleistungen. Damit einher geht auch eine Verminderung der Kaufkraft. Das heißt, du kannst dir mit der gleichen Menge Geld weniger kaufen.

Einfach gesagt: Das Geld ist weniger Wert, obwohl die Zahl in EURO gleich hoch ist.

Inflation ist ausdrücklich von den Zentralbanken angestrebt und gewünscht. Die EZB (Europäische Zentralbank) möchte diese dauerhaft bei knapp unter 2% pro Jahr halten.

Woraus und warum entsteht Inflation?

Inflation ist eine folge der Geldschöpfung. Geld wird dann mehr in Umlauf gebracht, wenn der Leitzins niedrig ist und Kredite günstig sind.
Die Zentralbank steuert zum einen die Menge des “Zentralbankguthabens” von Banken – das ist nur ein geringer Teil von dem, was die Kunden an Guthaben bei Banken haben oder die Banken als Kredite ausgegeben haben. Außerdem vergeben die Banken mehr Geld in Form von Krediten, als sie selbst besitzen.
Die Zentralbank “druckt” neues Geld bzw. bringt es in Umlauf, die Banken vergeben daraufhin aber noch mehr Geld, als sie eigentlich besitzen.

Beispiel: Das Zentralbankguthaben umfasst 100€ – Die Geldmenge im Umlauf auch. Die Zentralbank gibt 5 Banken je 1€ – Diese 5 Banken vergeben je einen Kredit an eine Person oder Firma in Höhe von 10€. Somit ist das Zentralbankguthaben nur um 5€ gestiegen, die Geldmenge im Umlauf jedoch um 50€. Somit sind nun 150€ im Umlauf. Wenn du also vorher 10€ hattest, sind diese 10€ noch deine 10€. Du brauchst jedoch um dir das gleiche Produkt zu kaufen nun 15€. Man hat eine Inflationsrate von 50% – Die Kaufkraft beträgt damit noch 6,66€.

Vor allem die aktuelle Minuszins Politik der EZB sorgt für eine extrem hohe “Geldschöpfung” und Inflation.

Die Folge ist eine Steigerung der Preise, damit der Umsätze der Unternehmen und damit auch wieder der Löhne. Das nennt man dann Inflation.

Wie hoch ist die Inflation wirklich?

In Deutschland bewegte sich die vom Statistischen Bundesamt gemessene Inflation in den letzten 40 Jahren zwischen -0,1% und 6,3%.
Moment? -0,1%? Was ist das?
Deflation.
Eine Steigerung des Geldwertes. Das entsteht dann, wenn das Gesamtwirtschaftliche Angebot größer ist als die Nachfrage. Diese Phase der Wirtschaft geht meist mit hoher Arbeitslosigkeit einher und wird mit entsprechender Geldpolitik von den Zentralbanken bekämpft.

Die Inflation wird wie bereits beschrieben in Deutschland vom Statistischen Bundesamt gemessen. Dazu wird ein Warenkorb mit einer bunten Mischung an Waren und Dienstleistungen jedes Jahr aufs neue “gekauft”. – Nunja, nicht gekauft, zumindest werden dessen Preise geprüft. Die Preissteigerung zum Vorjahr ist dann die berechnete Inflation.

Viele Wirtschaftsexperten sind jedoch der Meinung, dass dieser Warenkorb nicht die Realität wiederspiegelt. Manche sprechen von einer Inflationsrate im Jahr 2018 von 9,3% unter Berücksichtigung der hohen Vermögenspreise. Darunter fallen z.B. Immobilien, deren Preise in den letzten Jahren exorbitant gestiegen sind. Ich behaupte: In der Mitte liegt die Wahrheit. Ich gehe von einer durchschnittlichen Realinflation von 3-6% aus.

Was bedeutet Inflation für MICH?

Mein bzw. auch dein Geld verliert jedes Jahr an Wert, wenn du nichts damit tust. Egal ob Bar oder auf dem Bankkonto, es ändert sich nichts am Wertverlust.
Ich muss es also gewinnbringend bzw. zumindest Inflationsausgleichend anlegen. Ansonsten werde ich nachts nicht gut schlafen können.
Überleg mal: Du sparst und wirst sogeschen dafür bestraft, weil dein Geld an Wert verliert! Das müssen wir verhindern.
Auf dem Sparbuch, Tagesgeld oder Festgeld kann ich nicht die Inflation ausgleichen.

Aktien und ETF’s sind somit der einzige Weg, die Inflation zu besiegen. – Es sei denn, du hast noch andere Ideen mindestens 3-6% Rendite (und mehr) zu erzielen.
Natürlich kommt es wie bei der Corona-Krise immer wieder zu Rückschlägen. Allerdings sollte man sich die Gesamtrendite auf die letzten 40 Jahre berechnen. Selbst wenn man zum schlechtesten Zeitpunkt, kurz vor einem Crash eingekauft hat, hat man am Ende auf 20 Jahre immer noch gewinn gemacht.

Wie dein Anlagehorizont und dein Plan aussehen kann, erfährst du demnächst auch hier in meinem Blog.

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