…in den Aktienmarkt.
Wer den perfekten Einstieg hinbekommen will, wird es vergeigen. – Behaupte ich.
Wer nur Lehrbücher wälzt, in der Theorie das größte Wissen hat, und dann an den Aktienmarkt geht, fühlt sich zu sicher und wird die Fehler, die ein Anfänger vermutlich im kleinen Rahmen macht, im großen Rahmen machen.
Natürlich sollte man nicht völlig Ahnungslos irgendwelche Aktien kaufen, nur weil “der Typ aus dem Internet” das empfohlen hat. Finanzielle Bildung und ein solides Wissen, wie man Unternehmen analysiert sind absolut wichtig. Wenn man das wissen selber nicht hat, kann man es sich im Internet auf einigen Seiten besorgen – zum Beispiel hier.
Der richtige Einstieg erfolgt in meinen Augen langsam, vorsichtig, mitten in der Lernphase. Ich finde, die Basics sollte man kennen. Auch die Kosten, die an einem Kauf dran hängen, sind nicht zu vernachlässigen und sollten bekannt sein. Den Beginn macht man am besten bei einem günstigen Broker – hier bietet sich z.B. Traderepublic an (möglicherweise unbezahlte Werbung). Man zahlt nur einen Euro pro Trade, Sparpläne sind sogar kostenlos. So kann man, wenn man zumindest die Grundbegriffe kennt und seine erste Aktienanalyse gemacht hat, einfach mal ausprobieren und eine Aktie kaufen (für z.B. 50€).
Das aller wichtigste ist: Lass dich von Rückschlägen und Fehlern nicht klein kriegen. Lerne aus deinen Fehlern – das ist der beste Weg um erfolgreich zu werden. Es wird dir helfen, wenn du auch mal eine besonders Volatile Aktie kaufst, und es mal 5% runter und wieder rauf geht. Du darfst nämlich als langfristiger Investor bei sowas nicht nervös werden.
Ich sagte dir bereits, dass du vorher grundsätzlich ein Unternehmen analysieren solltest, bevor du deren Aktien kaufst. Wenn du das gemacht hast, und dir sicher bist, dass es eine Investition Wert ist, darfst du nicht kurzfristig denken.
Beispiel: Du hast die Aktie analysiert und bist dir sicher, dass es sich auf 5-10 Jahre lohnt. Nun springt die Aktie 10% nach oben, innerhalb von nur 2 Tagen. Du wirst nervös, weil du so viel Gewinn normalerweise nur in einem Jahr mitnehmen kannst. Du verkaufst die Aktie und was passiert? – Sie geht 20% nach oben, du hast den großen Aufstieg verpasst. Damit du nicht noch mehr verpasst, kaufst du dich wieder ein – zu einem deutlich höheren Preis. Und es kommt wie es kommen musste: Die Korrektur. Der Preis geht noch 10% unter deinen ersten Einkaufspreis. – Du willst wieder verkaufen.
Wenn du dir aber genau an der Stelle immer noch sicher bist, dass das Unternehmen es wert ist, solltest du jetzt NICHT verkaufen. Genau das Gegenteil: Du solltest nachkaufen.
Sehr Wertvoll ist bei so einer Erfahrung, dass du deine Fehler schon gemacht hast und daraus lernen kannst. Vor allem wenn du das mit wenig Geld gemacht hast, ist der Lerneffekt zwar da, aber du wirst nicht arm dadurch. Beim nächsten Mal weißt du: Einfach Ruhe bewahren.
Ein wichtiger Hinweis den ich dir mitgeben möchte: Handle antizyklisch. Natürlich sind Sparpläne aufgrund des “cost average” Effektes sehr sinnvoll und auch empfehlenswert, aber nicht ausschließlich. Ich spare immer ca. 30% meiner monatlichen Sparrate in Sparplänen. Mit 70% versuche ich meine “Cash-Position” anzuhäufen. Wenn wir dann in einer eher günstigen Marktphase sind, kaufe ich “manuell” Aktien nach. Ich tätige natürlich auch so immer wieder Aktienkäufe in “normalen” Marktphasen. Wenn ich allerdings der Meinung bin, dass wir uns in einer Blase befinden, wie zuletzt kurz vor dem Corona Crash, als die Märkte lange und nahezu ohne Unterbrechung explodiert sind, häufe ich immer mehr Cash an. Ich kaufe nur wenig und kleine Positionen nach, und warte auf den nächsten Crash.
Zu Beginn empfehle ich jedoch vor allem mehr auf Sparpläne zu setzen. Vielleicht beginnst du genau andersrum – 70% Sparplan und 30% Cash für den Crash.
Sparpläne sind ein toller Einstieg – nicht nur auf ETF’s. Du kannst bei manchen Brokern auch Einzelaktien besparen, oder sogar eine Sparrate von 300€ pro Monat auf verschiedene Einzelpositionen aufteilen. Das ist unter anderem möglich bei der Comdirekt (möglicherweise unbezahlte Werbung). Dort habe ich selber einen Sparplan auf Einzelaktien, bei dem ich z.B. McDonalds, Realty Income und Henkel regelmäßig nachkaufe.
Fazit:
Mach Fehler! – Aber sei vorsichtig.
Wenn du deine Fehler direkt zu beginn machst, während du nur kleine Summen investierst, tut es nicht so weh. Der Lerneffekt ist trotzdem da.
Investiere nicht nur Geld in Unternehmen, sondern auch in deine Bildung. Toll ist auch, wenn du erst wenig Geld investiert hast, und direkt einen Crash mitmachen darfst – Wirf nicht direkt das Handtuch. Schlaftablette nehmen und abwarten, oder langsam nachkaufen. Später zahlt es sich aus.
Starte zunächst mit kleinen Sparplänen, steigere dich langsam. Umso weniger schmerzen die Fehler.
Achte bei kleinen Käufen vor allem auf die Gebühren. Je höher die Gebühr, desto länger dauert es, bis du gewinne erzielst. Kalkuliere das von vornherein ein.
Dies ist keine persönliche Anlageberatung, lediglich meine persönliche Meinung.