Danone Aktienanalyse

Quelle: Danone.de

Darf es ein Joghurt sein – oder doch lieber eine Aktie? Ich habe mir die Danone Aktie angesehen, da sie aktuell auf den ersten Blick relativ günstig bewertet scheint. Ob ich das nach der Analyse auch noch so sehe, und ob ich die Aktie gekauft habe, erfahrt ihr hier.

Danone hat drei große Geschäftsbereiche.

1. Milchprodukte und pflanzliche Alternativen
Danone ist bereits weiter als einfach nur ein Produzent von Milchprodukten. Man legt schon länger auch den Fokus auf pflanzliche Alternativen – zum Beispiel für Menschen mit Laktose Intoleranz oder Milchallergie. Natürlich werden damit auch Veganer angesprochen, deren Trend ebenfalls an Beliebtheit gewinnt. Außerdem werden Produkte mit besonders viel Proteingehalt produziert. Das ist ebenfalls ein Trend, der aktuell in meinen Augen zunimmt. Immer mehr Menschen wollen auf ihre Ernährung achten und treiben Sport – anschließend verzehren sie gern Produkte, welche einen besonders hohen Proteingehalt haben. Dabei ist jedoch der Geschmack auch nicht unerheblich, weshalb man hier “bekannte” Produkte weiterentwickeln kann, um Fett und Zuckergehalt zu reduzieren, um somit attraktiver für diese Zielgruppe zu gestalten.
Zu diesem Sektor gehören zum Beispiel folgende Marken (nicht vollständig):

In diesem Sektor sehe ich zwar kein besonders großes Wachstum mehr durch die Milchprodukte – dies ist eher etwas rückläufig. Allerdings sind gewinnen die Proteinprodukte sowie die pflanzlichen Produkte immer mehr an Beliebtheit. Daher sehe ich insgesamt schon ein geringes Wachstum.

2. Danone Waters
Mit Wasser Geld zu verdienen ist nicht so einfach wie es scheint. Hier hat Danone mit einigen Marken allerdings einen hohen Bekanntheitsgrad und konnte dadurch 2019 insgesamt 4,6 Millionen Euro Umsatz machen – das macht allerdings nur 18% der Umsätze von Danone aus. Dennoch ist der Wasserverkauf als solide Grundeinnahmen wichtig. Danone hält mit seinen Marken die 2. Position auf dem Markt für den Verkauf von abgepacktem Wasser, wenn es um die Wassermenge geht.
Was mich persönlich allerdings überrascht hat, sind die Top 3 Absatzländer für das Wasser von Danone: Indonesien, China und Frankreich. Der stärkste Konkurrent ist hier in meinen Augen Nestlé. In der Regel sind die Kunden allerdings ihren Marken treu, weshalb man hier von einem gleichbleibenden Absatz ausgehen kann.
Zu den Marken von Danone gehören in diesem Segment folgende (ggf. nicht vollständig):

Einige der Marken kennt man bereits aus Deutschland, andere sind für viele völlig neu. Gerade hier in Europa ist man mit Evian und Volvic sehr bekannt. Dabei geht es auch nicht nur um Wasser, sondern auch Wasser “mit Geschmack” in Form von Tee oder Frucht-Ergänzungen.
Ich sehe dieses Segment als relativ Stabil und Krisensicher – Wasser braucht man immer. Da hier die Kunden auch in Krisenzeiten normalerweise nicht zu “günstigeren” Marken greifen, sollte dieses Geschäft weiterhin stabil bleiben. Interessant ist noch, dass z.B. bei der Marke Volvic seit Mitte August 2020 bei der Herstellung der Flaschen ausschließlich Altplastik (recycelt) zum Einsatz kommt. Dabei geht man also auch mit dem “umweltbewussten” Trend.

3. Nutricia Milupa (Specialized Nutrition)
In diesem Segment stellt Danone nicht nur Ernährung für Kinder und Babys her, sondern auch medizinische Ernährung sowie Ernährung bei seltenen erblichen Stoffwechselkrankheiten. Hier ist man in Europa die Nummer 1 in medizinischer Ernährung und Weltweit die Nummer 2 in Babynahrung. Dazu gehört allerdings nicht nur “normale” Babynahrung, sondern zum Beispiel auch Nahrung für Kleinkinder mit Verdauungsbeschwerden oder zur Allergietherapie, für Früchten und Produkte für stillende oder schwangere Mütter. Außerdem vertreibt man Trinknahrungen für Kinder sowie Erwachsene. Hier war in 2018 der größte Absatzmarkt China – insgesamt wurden 2018 hiermit 7,16 Milliarden Euro Umsatz erwirtschaftet.
Zu den Marken gehören zum Beispiel folgende:

Quelle: Danone

In diesem Bereich sehe ich langfristig noch das größte Wachstumspotenzial. Krankheiten wird es immer geben, vor allem erbliche Krankheiten, Stoffwechselkrankheiten und solche, die im hohen Alter auftreten, werden immer häufiger. Nicht zuletzt auch, weil die Menschen immer Älter werden. Oft werden in den letzten Monaten oder Jahren spezielle Nahrungsmittel benötigt, die Danone herstellt. Ich sehe hier auch eine stabile und solide Branche, die noch wachsen kann.

Nach der Analyse der Geschäftsbereiche, schaue ich mir die Fundamentaldaten des Unternehmens an. Dazu gehört für mich bei diesem Unternehmen zunächst die Dividende.
Diese wurde bisher regelmäßig gesteigert und lag zuletzt bei 3,9% (2019). Was mir ebenfalls sehr gut gefällt, ist die sehr gesunde Ausschüttungsquote. Sie betrug seit 2008 nie über 80% und lag in den letzten Jahren (seit 2015) meistens um die 50%.


Der Umsatz ist konnte nahezu jedes Jahr gesteigert werden, die letzten drei Jahre stagniert es etwas. Das EBIT konnte ebenfalls langfristig gesteigert werden. Zwar bekommt das Unternehmen nur einen Piotroski F-Score von 6/9 und einen AAQS Score von 6/10 – so liegt das allerdings an dem schwachen bzw. fehlenden Wachstum und der hohen Verschuldung. Diese ist auch ein sehr großes Risiko bei diesem Unternehmen. Die Verschuldung liegt fast bei dem 5-Fachen des EBIT. Das ist nicht gesund, bzw. in meinen Augen hart an der Grenze. Wir als Aktionäre müssen dies im Auge behalten. Bei einem KGVe von 16,2 ist die Aktie historisch eher günstig bewertet.

Ich habe alle Kennzahlen sowie meine Schätzungen in mein DCF Modell eingetragen und bin auf einen fairen Wert von ca. 62€/Aktie gekommen. Dabei habe ich Steuer und WACC etwas höher angesetzt als real, um eine möglichst konservative Schätzung zu haben. Außerdem bin ich von einem Umsatzwachstum von 4% ab dem 2. Jahr ausgegangen – für das 1. Jahr habe ich noch -1% eingetragen. Ich denke also, dass die Aktie daher leicht unterbewertet ist. Wenn man allerdings das Risiko der hohen Verschuldung sieht, und die Tatsache, dass jedes Jahr neue Aktien ausgegeben und damit die Kurse verwässert werden, ist der aktuelle Preis eher fair.

Fazit
Die Danone Aktie ist ein solider Dividendenzahler, mit gewissen Risiken. Ich selbst habe mich zu einem Kauf entschieden und bin bei einem Kurs von 52,28€/Aktie eingestiegen. Somit liege ich deutlich unter meiner Schätzung für einen fairen Wert. Zu berücksichtigen ist allerdings auch die Lage der Analystenschätzungen: Einige Banken raten zu hold/sell, und nicht zu buy.
Mir gefällt das Geschäftsmodell und ich sehe eine gute Chance, viele Jahre von der Dividende zu profitieren. Es passt wunderbar in mein Dividenden-Portfolio. Da ich mich nun ausgiebig mit dem Unternehmen beschäftigt habe kann ich trotz der Risiken weiterhin gut schlafen.

Ich hoffe ich konnte dir das Unternehmen und die Aktie Danone etwas näher bringen und dich dazu anregen, dich selbst näher damit zu beschäftigen.
Dies ist wie immer keine Empfehlung oder Anlageberatung. Es ist lediglich meine persönliche Analyse und Meinung zu dem Unternehmen. Wenn du selbst ein Geschäft an der Börse tätigst, bist du selbst dafür verantwortlich. Ich übernehme keine Haftung.